Na, beginnen wir erstmal beim Un-Sinn. Nachdem in unserer Kultur der Sinn verloren ging und die Sinnfrage auch nicht mehr erwünscht war, begann der Un-Sinn. Nun, er begann schon früh – als Moses auf den Berg ging – hatte er mit dem Volk daran gearbeitet und es zusammen untersucht, das Ergebnis: „Schafft euch kein Ebenbild“ sprich, versuche dir vom Göttlichen kein Bild zu machen – es übersteigt die Möglichkeiten deines begrenzten Verstandes.
Es ist etwas, das du spüren und erleben kannst, jedoch nicht „abbilden“.
Als Moses vom Berg zurückkam mit den Zehn Geboten, da hatte sich das Volk jedoch ein Bild gemacht, es tanzte um das goldene Kalb und verehrte es. Er war so erschrocken und sauer, dass er die Tafeln mit den Zehn Geboten zerdepperte, wieder auf den Berg ging und mit zehn Verboten wieder kam. Nachzulesen in der Bibel. Er meinte, die Menschen seien noch nicht reif für Gebote und brauchen Verbote.
Mit den 10 Verboten leben wir heute noch. Wer ein bisschen über die Funktion des Verstandes weiß, ist sich
bewusst, dass „Achte das Leben“ eine Ausrichtung bewirkt. „Du sollst nicht töten“ bewirkt auch eine Ausrichtung.
Jemand, der bisher das Leben ganz selbstverständlich achtete, ist plötzlich mit töten beschäftigt. Sinn? Nun, es ist nicht sinnvoll – außer ich will abhängige Sünder haben, dann sind diese Verbote sehr sinnvoll. In dem Buch „Sein in Liebe“ habe ich mir erlaubt, einen Entwurf von 10 Geboten zu machen, als neue Ausrichtung im Sein. Als Ausrichtung für ein sinnvolles Leben.
Nun, das Sinnlose – wenn wir die Verbindung zum Höheren verloren haben, dann suchen wir die Erfüllung im Irdischen. Die Werbung will uns dazu verführen. Werbung arbeitet mit unseren Minderwertigkeitsgefühlen und will uns vermitteln, wie wir glücklich werden: Die richtige Zigarettensorte (Freiheit), die richtige Kleidung (In-Sein), das richtige Parfüm (um unwiderstehlich zu sein), das richtige Auto, das richtige Haus... Wohl besonders die letzten 50 Jahre suchten wir Sinn, Glück, Erfüllung im Besitz. So langsam wird wohl der Mehrheit bewusst, dass ein „tolles Auto“ für 3 15 Tage Freude machen mag – nur Glück und Erfüllung ist da nicht zu finden. Lebenssinn wohl schon gar nicht. Bei Sterbebegleitungen darf ich erleben, dass vielen erst in diesem Moment bewusst wird, dass sie einen Großteil ihres Lebens dem goldenen Kalb „gewidmet“ haben. Da ist dann oft Scham, Schmerz, Verzweiflung und es geht in dem Moment um Frieden schließen, sich vergeben und ein „Ja“ zu dieser Erfahrung. Und wenn dieses tiefe „Ja“ da ist zu dem was ist, dann hat das Leben schon Sinn gemacht.
Aktuell gehen Umsätze weltweit zurück und die Katastrophe wird ausgerufen. Die durchschnittliche Nutzung von Handys ist von 2 auf „erschreckende“ vier Jahre gestiegen. Autos werden länger benutzt. Wo soll das nur hinführen? Verzweifelt arbeiten Regierungen an Strategien, den Umsatz weiter und weiter anzukurbeln.
Seltsam, bei den Umweltproblemen, die wir offensichtlich haben, müssten die Medien doch voll sein von Meldungen wie: „Endlich geht die Müllproduktion zurück, die Verbraucher konsumieren bewusster, wir sind auf dem richtigen Weg.“ Bisher las ich derartiges nicht – außer gerade jetzt hier. Wie kann es sein, dass „den“ Wirtschaftsexperten immer noch nicht bewusst ist, dass Umsatz und Wohlstand erstmal nichts miteinander zu tun haben. Dass Produkte, die lange halten für den Wohlstand der Bevölkerung wertvoll sind (geringere Kosten für den Lebensunterhalt) und kurzlebige Produkte für den Umsatz erstmal gut sind, jedoch zu Mangel führen und zu immensen Müllbergen. Am deutlichsten ist das bei der sehr erfolgreichen Waffenproduktion – wir produzieren immer teurere Waffen, die nur „Sinn“ ergeben, wenn sie benutzt werden und andere Sachwerte und Leben zerstören. Eine super Wertevernichtungsstrategie – und klar, diese Industrie hat einen Überlebenswillen und tut alles, damit dieses Business sich weiter entfaltet kann. Da werden deutlich mehr Werte vernichtet, als es an Geld benötigt, um allen Hunger auf der Welt zu stillen. Und wir alle spielen auf unsere Art mit.
Nun, wir tun Un-Sinniges und Un-Sinn wird als Wahrheit „gepredigt“.
Was ist dann der Sinn im Leben? Was bringt Sinn in das Leben?
Womöglich geht es hier auf Erden darum, Erfahrungen zu machen, freudvolle, lustvolle… Enttäuschungen zu erleben, Erfolge und Misserfolge zu durchwandern. Sogenannte Misserfolge als Erfolge zu erkennen und sogenannte Erfolge (zum Teil), sich als eigentliche Misserfolge entlarven sehen.
Geht es darum, immer mehr zu erkennen, was wirklich ist und was Schein?
Darum zu erkennen, dass (obwohl uns das eingeredet wurde) wir nicht minderwertig sind, sondern göttliche Wesen. Er schuf den Menschen nach seinem Ebenbild. Somit wohnt unendliches Potential in uns, da ist Schöpferkraft in uns. Und da ist keine Trennung. Wir und das ganze Universum sind untrennbar verbunden, da ist Eins-Sein. Wie nutzen wir dieses Wissen bisher? Was geschieht wenn wir unsere Schöpferkraft zum Wohle von allem und allen nutzen? Spielerisch und in Liebe? Wunderbares ist möglich. Und was liegt im Wege? An sich ganz einfach - nur an der Lösung oder Nicht-Lösung knabbert der Großteil der Weltbevölkerung – und womöglich ist es genau diese einfache Übung.
Unseren Platz in der Schöpfung einnehmen, die Schöpferkraft durch uns zum Wohle von allem und allen fliessen lassen. Das kann bedeuten, auf dem Berg zu sitzen, zu meditieren und Frieden und Liebe fliessen zu lassen – das kann bedeuten, eine neue Schule zu kreieren, ein neues Geldsystem zu entwickeln, und und und … Es kann etwas ganz Lautes und etwas ganz Leises, scheinbar Unscheinbares sein. Was zählt, damit es Sinn macht, ist die Qualität.
Es kann sein, dass der Bettler an der Ecke gerade das Sinnvollste tut – er geht durch seine Demutsübung . Auch wenn unser urteilender Verstand es nicht erkennt.
Was liegt im Wege?
Zum Ersten wohl unsere Minderwertigkeitsgefühle uns ES nicht wert zu fühlen. Wir verstecken diese Selbstbewertung gut und wundern uns dann, wenn es zu Depressionen und Burnout führt. Wo es doch eine ganz logische Konsequenz ist. Was ist de-pressed, was ist unterdrückt? Da kommt Sinn dazu. Sinn macht es, die unbewussten Muster, die unser Leben beherrschen, zu entdecken und zu verstehen, ihren ursprünglichen Wert zu entdecken, sie neu wert-zu-schätzen. Meist sind es ehemalige Überlebensstrategien, die längst ausgedient haben und wir wollen sie immer noch unterdrücken, loshaben, anstatt sie freizugeben – ihnen zu danken und sie freizugeben.
Diese Minderwertigkeitsgefühle in ihrer unerlösten Form gehen so weit, dass wir die Welt retten wollen, der Größte sein wollen und alles in Ordnung bringen wollen, was „Gott“ falsch gemacht hat. Schaut euch mal um, wie viele das tun, von Kriegen bis zu „ich heile dich“. Uns über andere stellen, anstatt mit ihnen zu sein. Warum? Nun, wenn wir wirklich mit ihnen sind, werden auch unsere Schattenteile sichtbar. Das wollen wir erstmal nicht. Wenn wir über diese Stufe gewachsen sind, dann wollen wir mit den Anderen Sein und wollen die Schattenteile erkennen, dann integrieren sie sich neu und werden zu dem Potential, das sie schon immer waren. Da ist dann kein Kampf. Da ist Entspannen in das Jetzt.
Sinn des Lebens?
Bewusst-Sein. Uns in das volle Bewusst-Sein entfalten und daraus leben und lieben. Das bedeutet eine Erforschungsreise – immer neu sein, immer frisch entdecken: Da handelt es aus Freiheit oder da handelt es aus alten, zwanghaften Mustern. Das zu entdecken ist an sich ganz einfach – wenn wir aus zwanghaften Mustern handeln, verspannt sich unser Bauch und da ist ein unwohl sein, wenn ES aus Freiheit handelt, lacht unser ganzes System und strahlt. Wenn wir gelernt haben unseren Bauch, unser Herz und auch unseren Schoßraum zu hören und mitreden zu lassen, dann ist es ganz leicht. Freiheit jedoch bedeutet etwas anderes, als viele meinen. Es bedeutet nicht, dass die Welt sich unseren Neurosen unterordnet, wir tun und lassen, was das Ego will. Es bedeutet vor allem Freiheit „von uns“, Freiheit von unbewussten Mustern, von Neurosen, von Angst und Ego Strukturen. Das wiederum braucht, immer feinsinniger werden im Wahrnehmen von dem, was da wirkt, was mich motiviert und antreibt. Im Wahrnehmen wird bewusst, welchen Impulsen wir wirklich folgen wollen.
Ein Sinn des Lebens ist genau diese Freiheit, die es zu entdecken gilt. Verdeckende Schichten, Schicht für Schicht wahrnehmen und gehen lassen, um immer weiter die Freiheit zu Sein und zu leben, zum Wohle von uns und Allem. Das ist ganz praktisch – „Ich“ durfte gerade ein Wesen mit Jahren von Panikattacken begleiten. Was ist die Ur-Sache von Angst und weiter von Panik? Die Angst zu sterben. Und darin womöglich die Angst, es vor dem Tod unseren Eltern nicht bewiesen zu haben, dass wir ok sind … Es mag dich erschrecken oder überraschen: Wir alle sterben irgendwann, keiner weiß ob, jetzt oder in 10, oder 100 Jahren. Und was macht es für einen Unterschied? Egal, ob wir heute oder in 100 Jahren sterben, was macht Sinn? In meinen Visaanträgen steht unter Profession: Liebesdiener. Wenn wir als Liebesdiener, als Diener der Liebe hier sind, dann erfüllen wir diese Aufgabe auf unterschiedlichste Art. Das kann ganz sanft und auch heftig konfrontierend sein – ein Liebesdiener vermeidet keinen Konflikt, im Versuch es anderen recht zu machen, oder sie zu schonen. Er legt Samen der Liebe und pflegt sie, verteidigt sie auch… Für die Liebe und damit die Entfaltung und Heilung von anderen riskiert er für die Wahrheit auch Freundschaften …
Wenn wir uns mit dem Tod ausgesöhnt und ausgetöchtert haben, gibt es nichts mehr, das uns hindert, jetzt zu leben. Im Angesicht des Todes, im Begegnen mit dem Tod, lösen sich Panikattacken in „Wohlgefallen“ auf. In das Nichts, das sie immer waren (wahren – in Wahrheit waren). Wenn wir die Angst füttern, dann kann ein simples die Straße überqueren wollen, zu Panik führen.
Marianne Williamson sagt in einem ihrer sehr bekannten Texte:
„Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein.
Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein.
Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll?
Aber wer bist du, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst. Sich klein zu machen, nur damit sich andere um dich herum nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem einzelnen. Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.“
Somit gilt es, unsere Erfahrungen vom alten, erfahrenen Schmerz zu befreien und mit unserem Erfahrungsschatz zu wirken – uns und die Welt zu beglücken – uns und andere zu ermächtigen. Zu erkennen: Wir leben hier im Paradies und sind wohl „Weltmeister“. Meister auf dieser Welt, aus dem Paradies Dramen und damit die Hölle zu kreieren. Das darf sich erlösen und wir entfalten uns in das, was wir wirklich sind.
Wenn wir uns in das entspannen, was wir wirklich sind – dann lösen sich alle scheinbaren Probleme, dann wirkt unsere Schöpferkraft heilend.
Und was hat das mit dem persönlichen LebensSinn zu tun? Na, wir entfalten uns vom Wesen im Überlebenskampf in unser Schöpfer-Sein. Christopher Amrhein singt in einem seiner Lieder: „Ich bin ein Heiler, weil ich immer heiler werde“ Dieses Zwiespiel bewusst zu leben – unseren Weg von Unheil, zu Heil zu Heilig sich entfalten lassen – das möchte ich heute hier als Sinn des Lebens teilen.
Oder wie Shoshan in ihrem Lied besingt: „Wozu bist du auf die Welt gekommen? Sag, kannst du dich erinnern? Zu erinnern, zu lieben und dem Höheren dienen“
Willkommen!