Rückblickend, aus heutiger Perspektive, betrachtet ich Vieles in meinem Leben vollkommen anders.
Heute kann ich klar erkennen, dass meine Seele sich in diesem Leben als Teresa-Maria, mit einer ihr innewohnenden tiefen Sehnsucht im Einklang mit dem Göttlichen zu leben, inkarniert hat. Es war von Anfang an klar, dass mein Weg ein klar spiritueller sein würde. Und so war es auch.
Das unmittelbare Umfeld war selbstverständlich der erste Bezugspunkt. Dies war eine stark polnisch, katholisch geprägte Ausrichtung.
Geboren wurde ich in Polen/Schlesien (ehemals Deutschland). Mein Vater ging seine ersten vier Lebensjahre noch in die Deutsche Schule,
danach wurde dieser Landesteil polnisch. Mein Umfeld war stark
katholisch und auch sehr durch Angst geprägt, da die Generation meiner Großeltern, und auch die Kindheit meiner Eltern in dieser Region, durch die massiven Nachwirkungen des 2. Weltkrieges geprägt war. Dies führte sowohl zu Angst, als auch zur Tendenz sich zu ducken und klein zu machen - ein Minderwert Thema. Die Kirche war zu dieser Zeit wichtige Zuflucht und somit auch ein machtvoller und prägender Faktor im Leben der Menschen. Da ich nur diesen Kontext kannte, widmete ich mich bereits in meiner Kindheit mit Inbrunst der Kirche. So ging ich längere Zeit, zum Erstaunen meiner Eltern und zur Freude meiner Oma, als Kind wertags an vielen Abenden in die
Kirche um mit den alten Frauen Rosenkranz zu beten. Später leitete ich die kirchliche Jugendgruppe. Dort prallte ich zum ersten Mal auf die Engstirnigkeit und die für mich inakzeptable Intoleranz der Institution
Kirche und begann mich davon zu distanzieren. Kaum war ich volljährig, trat ich voller Überzeugung aus der Kirche aus.
Diese Institution hatte so überhaupt nichts mit meiner Wahrnehmung des Göttlichen gemeinsam. Eine Institution die Angst und Schuld einflößt und blinden Gehorsam fordert, widersprach allem was ich in mir fühlte und billigen konnte.
Meine nächste Lebensetappe war eine langjährige Zugehörigkeit in der Osho Community und einer sich nahtlos daraus abspaltenden spirituellen
Geschichte. Die Zeit „mit“ Osho war für mich kostbar, erhellend und in vielerlei Hinsicht sehr
befreiend, wenngleich letztendlich auch desillusionierend. Desillusionierend deshalb, weil ich auch dort die sich bildenden Machtstrukturen wahrnehmen und erleben konnte, den Gruppenzwang, den sich
daraus ergebenden zwischenmenschlichen Missbrauch auf verschiedensten Ebenen mit all seinen Absurditäten.
In der Folgezeit, mit einer spirituellen Lehrerin die sich aus der Osho Kommune löste, erlebte ich spirituellen Missbrauch von Lehrer zu Schüler wie man es sich kaum vorstellen kann wenn man es nicht selbst erlebt hat. Darin steckte ich lange Jahre fest.
Es war meine tiefe Sehnsucht nach „Auflösung des Ego“, nach der tiefen Verbindung mit Gott die mich antrieb. Zu dieser Zeit drehte sich alles um Erleuchtung und dieses Ziel zu verwirklichen, schien alles zu rechtfertigen. Mutig wollte ich mich bedingungslos hingeben und die Kontrolle des Verstandes überwinden. Meine aufrichtige, tiefe Hingabe an den Weg war zu meinem Segen gleichzeitig auch genau das, was mich schützte.
Sie hat mich im Innen, trotz vieler Qualen, die ich aus heutiger Sicht als absolut überflüssig erachte, reifen lassen. Als eine absolute Grenze der Unerträglichkeit erreicht war und ich mehr und mehr Unstimmigkeiten und Widersprüche erkennen konnte, fand ich die Kraft und den Mut mich daraus zu lösen.
Diese Phase meines Lebens teilte ich bereits mit meinem heutigen wunderbare Seelengefährten Mariam. Gemeinsam entflohen wir sprichwörtlich dieser Hölle. Die Hölle, in welcher eine angeblich höher als du entwickelte Person dir sagt „ich sehe was was du nicht siehst…“.
Es war eine fatale Mischung aus wahrhafter Spiritualität und Wahnsinn, die mir zeigte wie leicht Hingabe zu Selbstaufgabe werden kann, wie leicht Vertrauen zu blindem Vertrauen und Verantwortung abgeben, werden kann. Kostbar war die Erkenntnis, dass wenn das Herz rein, die Hingabe wahrhaft und bedingungslos ist, es zwar hart, sehr hart sein kann, doch wir vollkommen geschützt sind.
Geschützt von unserem so viel Größeren, das wir sind.
Heute kann ich klar sehen, dass die Machtposition dieses weiblichen Guru durch die Projektion meines Lichtes auf sie möglich war und sie sich in dieser Projektion gesonnt und genährt hat, während mir alle Schatten zufielen. Gab es „Schuldige“ und „Opfer“ in diesem Spiel? Nein, ein entschiedenes Nein. Es ist immer ein Kooperation in welcher beide Seiten zutiefst lernen und es liegt immer eine Absprache auf Seelenebene zugrunde. Ein Mangel an Bewusstheit und Selbstwert ist der Nährboden für solche kranken Verbindungen. Es brauchte viele Jahre bis ich/wir das verarbeitet und integriert hatten.
Unser Selbstvertrauen und das Vertrauen in unsere eigene Wahrheit, war zutiefst erschüttert.
Dennoch konnte diese Zeit niemals meine innere Reise nach Erfüllung, nach wahrhafter Vereinigung mit meinem wahren Sein, stoppen. Im Gegenteil, meine Reise wurde tiefer.
Hochverschuldet begann unser nächster Lebensabschnitt und wir gründeten ein Meditations-Zentrum in Baden-Baden. Das war eine Zeit in welcher es noch sehr schwer war sich bekannt zu machen, es war die Zeit vor Internet und eMail. Um unser Zentrum bekannt zu machen starteten wir ein kleines A5 Format Magazin mit dem Namen MANDALA. Darin war unsere Werbung, aber auch die bezahlte Werbung anderer. Diese Magazine wurden von uns mit viel Aufwand in Bioläden, Reformhäusern, Meditationshäusern, u.ä. Plätzen verteilt. Aus dieser Phase heraus gründeten wir dann unser erstes Ladengeschäft, den Mandala Shop. Einen Esoterik Laden, den wir aber nicht esoterisch nennen wollten, weil das damals einem Schimpfwort gleich kam. Auch war die Tatsache, dass wir einen solchen Laden betrieben für die Menschen in unserem Umfeld gleichbedeutend damit, dass wir eine Sekte sein müssen. Uns wurde häufig angehängt wir gehörten zu Scientology. Es war eine herausfordernde Zeit. Kurze Zeit nach Gründung unseres Ladens begannen wir mit dem ersten Festival. Damals nannten wir es Rainbow Spirit Festival. Der Regenbogen stand für die Vielfalt der Wege, welche aus unserer Sicht in Gleichberechtigung, Respekt und Achtung nebeneinander stehen sollten. Auf der persönlichen Ebene begann mit dem ersten Festival unsere tiefe Forschungsreise und Verarbeitung unserer Ashram und unschönen Schüler-Lady-Guru Erfahrung. So haben wir nicht nur unzählige Lehrer, Gurus und spiritueller Therapeuten eingeladen um unser Programm zu gestalten, wir haben auch Zeit für Treffen eingplant um diese Menschen näher kennenzulernen. Daraus sind zahlreiche tiefe und lebenslange Freundschaften entstanden. Doch es gab auch unendlich kostbare Erkenntnisse zum Thema spirituelles Ego und Identifikation mit der Guru- und Lehrerrolle. Es war teilweise erschütternd desillusionierend wie Menschen, wenn sie auf der Bühne vor Publikum sitzen zutiefst verbunden sind und ein wirklich heiliger Raum sich öffnet, ein Buddhafeld spürbar wird, doch sobald sie diesen Raum verlassen und sozusagen Backstage sind, eine egozentrische bisweilen sogar aggressive Seite zum Vorschein kam.
Auch beobachteten wir in unzähligen Facetten, dass die Erfahrung, die wir selbst machten, sich immer wieder vor unseren Augen wiederholte. Manchmal so verborgen, dass es nicht offensichtlich war, uind uns in seiner Subtilität sprachlos machte. Es heilte in uns die Ebene, die meinte unverzeihlich naiv und dumm gewesen zu sein. Es zeigt, dass es ein geradezu normal scheinender Teil innerhalb der spirituellen Szene zu sein scheint. Wir haben Hierarchien innerhalb spiritueller Gruppen in allen nur vorstellbaren Facetten wiedererkannt.
Immer wieder sahen wir die Muster von Angst, Projektion und Unterwerfung mangels Selbst-Vertrauen. Wir wurden regelrechte
Detektoren für diese verborgenen Strukturen und so kamen, mit der Erkenntnis, verlorene Anteile von uns mehr und mehr zurück.
Ähnliche Erfahrungen durften wir auch mit spirituellen Künstlern machen. On Stage einfach nur göttlich, Backstage oftmals desillusionierend.
Diese offensichtliche Spaltung, die es scheinbar sehr häufig in der spirituellen Szene gibt, aus der Perspektive der Beobachter zu studieren half uns im Laufe vieler intensiver Jahre mehr und mehr die Bewertung fallen zu lassen und zu sehen, dass alles einfach nur Erfahrung ist. Wenn wir uns diese Erfahrung unerschrocken anschauen, dann können wir einen enormen Schatz daraus ziehen. Lehnen wir sie, zugedeckt von Scham und Peinlichkeit, ab und vergraben dies, dann verpassen wir viel. Humor ist in diesem Prozess eine solch hilfreiche Sache. Humor und Liebe sind die größten Heiler.
Heute kann ich aus tiefer Erfahrung sagen, dass wahrhafte Hingabe und Unbeirrbarkeit dir zwar häufig nicht unbedingt den leichtesten Weg garantieren sich aber als mächtige Schutzverbündete auf deinem Weg entpuppen. Sie entspringen unserer tiefen Verbindung mit dem so viel Größerem, das wir sind. Ich sehe so deutlich, wie sehr meine “Inner Guides” immer sehr nah bei mir waren, ich aber auch so viel näher bei ihnen, als mir jemals bewusst war. In Augenblicken tiefster Verzweiflung haben sie mich getragen, in Augenblicken großer Freude haben sie mit mir getanzt. Und das hat sich nie geändert. Verändert hat sich nur, dass ich ihre Existenz nun deutlicher wahrnehmen kann. Ich habe nach einem langen Suchen, Selbstverleugnung und mich klein machen, erkannt, dass ich zu keiner Zeit klein war, dass ich zu keiner Zeit schwach war. Ich sehe heute klar, dass die, die ich für stark und so hoch entwickelt hielt, mich brauchten um sich so zu fühlen und mir deshalb das Gefühl gaben ich sei klein, oder mir nicht zeigen wollten wie groß ich in Wahrheit bin. So viele Menschen tragen in sich das Gefühl klein und unbedeutend zu sein, nicht genug zu asein. Die einen bauen darauf ein Konstrukt von Größe, welches Schwache oder Unwissende benötigt um zu funktionieren, die anderen bleiben einfach klein und projizieren alle Größe und Schönheit nach Aussen.
Wenn ein jedes Wesen anerkennt und sich erinnert, wie unbeschreiblich groß und strahlend es ist, lösen sich alle Machtgefüge und Hierarchien auf. Was bleibt, ist ein von Liebe durchwobenes Wir. Alle auf Augenhöhe in den Wellen des Lebens, einander unterstützend, doch immer davon ausgehend, dass das andere Wesen ebenso groß und strahlend ist.
Im Erfahrungsprozess meines Lebens, der nun schon nahezu 62 Lebensjahre währt, habe ich zahlreiche Perspektiven eingenommen. Ich war „Opfer“, ich war „Täter“, ich war Kämpferin, ich war mutlos, ich habe bewertet, ich habe geurteilt, ich habe aber vor allem geliebt - heute mehr denn jemals zuvor.
Ich bin nun aus der Deckung aufgestanden und schäme mich nicht mehr für meine Größe, weil ich meine andere damit zu beschämen oder traurig zu machen. Ich kann in jedem Wesen seine Ecken und Kanten, vor allem aber sein göttliches Licht erkennen. Mal strahlt es hell wie die Sonne, machmal ist es von Wolken verhangen. Doch alles ist in Bewegung.
Wenn ich im Du immer nur die besten Version sehe und von dieser ausgehe, und gleichzeitig meine beste Version nicht mehr verberge, dann diene ich dem Wohl des Ganzen am allerbesten. Stehe ich in meiner kraftvollen Mitte, in meinem weiblichen Selbstverständnis und umarme meinen inneren männlichen Anteil in tiefer Annahme und Zärtlichkeit, dann gebe ich das Beste und inspirierendste Beispiel.
Inzwischen bin ich bereit das Wesen meiner Seele zu zeigen, ohne es zur Schau stellen zu müssen. Ich kann mich mit meiner überfliessenden Liebe, meinem inneren Reichtum und meiner schier explodierenden göttlichen Kreativität zeigen.
Ich teile das Schöpfen aus der göttlichen Quelle, die innige Verbindung mit meinem liebevollen
multidimensionalen Selbst von Herzen gerne mit anderen Menschen und liebe es, andere zu inspirieren es ebenso zu tun und sich zu trauen. Mein Wunsch ist es zu inspirieren sich bedingungslos der Liebe hinzugeben und sich auch eine gute Portion Ver-Rücktheit zu erlauben. Ich möchte Menschen ermutigen sich selbst unverfälscht zu sehen und nicht durch die Augen und Meinungen anderer.
Jeden Morgen wenn ich aufstehe entscheide ich mich bewusst für ein Lächeln in meinem Gesicht und ein Teil in mir fragt: „Und was erleben wir heute Schönes oder Interessantes?!“ Ich liebe es in dieser materiellen Schöpfung zu leben, doch ich werde meinen Fokus nicht mehr von meinem Herzen und meinem inneren Geliebten abwenden.
Ein Sprichwort sagt: „In dieser Welt, doch nicht von dieser Welt.“ Das in dein Herz zu lassen bedeutet Freiheit. Sei der Narr, die Närrin, die die Chance ergreift hier in dieser Begrenztheit zu spielen, sich so mannigfach zu erfahren und liebe, liebe, liebe!
Du bist ein unendliches, unsterbliches Wesen.
Dieser Körper und die Persönlichkeit, die dein Kleid ist, sind das Geschenk dieser Erfahrung. Nutze es und bereue keinen Augenblick. Wenn du mich rückblickend fragen würdest, ob ich diese teils hammerharten Erfahrungen meines Lebens bereuen und sie ungeschehen machen würde wenn mir das möglich wäre, würde ich Folgendes sagen: „Niemals. Sie haben mich zu genau der Teresa-Maria gemacht die ich heute, jetzt gerade bin. Viele waren herausfordernd, schmerzhaft, es gab sogar Zeiten da wollte ich nicht mehr leben, dennoch möchte ich sie nicht missen. Doch wiederholen will ich sie auch nicht. Ich bin dankbar für alles was ich erleben durfte und noch viel dankbarer, dass meine Guides und meine Engelbegleiter mich so unendlich geduldig und liebevoll auf meinem Weg begleiten und schützen.
Ich bin dankbar, hier und jetzt dies für dich zu schreiben und aus ganzem Herzen zu rufen:
Trau dich, liebe dich an allererster Stelle, nimm das Leben leichter, lache viel, tanze und erlaube dir verrückte Dinge zu tun. Kümmere dich nie um das was andere denken, von dir erwarten oder meinen was du sein solltest. Kümmere dich nur darum was du denkst, was du fühlst und was du sein willst. Lass alle Wertung über dich und über andere für immer fallen und erlebe das Sein pur. Arbeite eng mit deinen Spirit Guides zusammen, du hast den direkten Draht zu Gott und brauchst keine Mittler, es sei denn um der puren Freude willen.
Vergiß nie wer du in Wirklichkeit bist: Du bist pures Licht, du bist die universelle Liebe Gottes, die hier Funken sprühend tanzt.
Lass dir nie wieder erzählen, du seist klein, du seist nicht genug, du seist unvollkommen oder gar fehlerhaft. Du bist genauso wie du sein sollst. Du bist vollkommen und ein Geschenk. Du genießt das Privileg auf dieser Ebene in einem Avatar als Schöpfergöttin/gott bahnbrechende Erfahrungen zu machen. Und das durch dein pures, bloßes Sein. Zu sein und zu strahlen ist genug, auch wenn es dir schwer fällt, dir genau das zuzugestehen.
Werfe alle Schwere und Traurigkeit ab, es ist eine Zeit des Leuchtens die angebrochen ist. Und ein jedes Wesen, dass bereit ist zu SEIN und zu leuchten erhellt das Ganze und weist vielen, die noch zweifeln, die in Angst und Trennung sind, wie eine Fackel den Weg.