Der Rückzug in die eigenen vier Wände und das Distanzhalten mit anderen Menschen sind die Reaktion vom Mind auf das Leben und schon seit Langem in den Zellen gespeichert. Der Mind kommt in der jetzigen Situation mit aller Kraft heraus und drückt sich kollektiv aus, in der Angst vor anderen Menschen, 

Intimität und Nähe. Jeder will nur für sich schauen, was er spürt und denkt, und merkt gar nicht, wie er sich immer mehr vom Leben trennt. 

Viele spirituelle Menschen flüchten jetzt noch mehr in Traumwelten und fühlen sich bestätigt und 

sicher dort. Sie spüren Energiewelten, den Bewusstseinswandel und Räume, die sie sich selbst erschaffen, wollen Stille spüren und Erwachen erleben, ohne zu merken, dass sie immer mehr Abstand zum wirklichen Leben kreieren. Manche Menschen leben die Gleichgültigkeit, den Hass und die Wut auf andere und das Leben direkt aus, denn sie haben jetzt die offizielle Berechtigung dafür. Andere suchen den bewussten Rückzug und warten, dass sich das Leben ändert.

Echte Menschen sind gefährlich, haben tödliche Körperflüssigkeiten und sind vielleicht anderer Meinung, Nähe ist verboten und wenn wir uns treffen, dann mit zwei Metern Abstand. Alles ist zu viel und das war es schon lange. Das Coronavirus gibt uns jetzt nur die Bewilligung, die Neurosen und Ängste des Mindes auszuleben. Jetzt darf ich endlich Angst vor Nähe haben, mich suhlen in meinen eigenen Gedanken, und alles stört, was mich ins Leben bringen will.

Am schlimmsten ist es, wenn das Leben mir den Tod zeigt, die Hilflosigkeit, die Traurigkeit, den Verlust und den Schmerz. Das Denken will schon lange den Abstand, das Social Distancing, es will schon lange in Ruhe gelassen werden, in seiner eigenen Welt leben, Fernsehen schauen, Essen bestellen und nur mit Menschen zusammen sein, die energetisch passen. Was für ein Mindf..k, dem wir hier glauben und auf den Leim gehen.

Das Leben ruft und keiner geht hin. 

Wir können natürlich den Mut aufbringen zu spüren, was das Ganze mit uns macht. Wach und ehrlich zu uns selbst sein und erkennen, dass wir die Sicherheit des Cocoons von uns selbst wählen, anstatt die Lebendigkeit und Gefährlichkeit des Lebens. Keiner kann uns retten, wenn wir den Gedanken folgen und der Isolation Raum geben. Die Zerstörung von Liebe, Mitgefühl und Intimität wird uns zum Aufwachen zwingen, aber das kann dauern. Noch fühlen wir uns wohl in der Einsamkeit unseres erdachten Selbst.

Still und kraftvoll wartet das Leben auf uns, dass wir nach Hause zurückkehren, und lässt uns mit seiner ganzen Liebe denken, was wir wollen. Es wird geschehen, dass sich das Ich-Denken und die selbstgewählte Isolation auflösen und die Wahrheit erkannt wird, dass nur Mitgefühl, echte Intimität, Ehrlichkeit und eine verkörperte Spiritualität uns befreien können. 

Diese Freiheit erscheint nur, wenn wir uns berühren lassen vom Leben, vom Virus, von der Andersartigkeit und Vielseitigkeit der Menschen. Der grösste Virus ist der Glaube, dass wir getrennt sind und uns tatsächlich distanzieren könnten von dem, was erscheint.

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